Könnt ihr schon anhand des Bildes
erahnen, was der "Point Nemo" ist?
Genau: Der von allem Land weitest
entfernte Punkt der Erde. Wer sucht diesen Punkt auf? Leute mit dunklen
Machenschaften, die sehr viel Geld haben. Nein, die heißen nicht "Nemo".
Die heißen USA, Russland und in diesem Fall offenbar Japan: Ihren
Weltraumschrott lassen sie in diesem Sektor ins Wasser fallen, wie
andernorts die Mafia Leichen in Beton.
Ein Ozeanograph hat den Meeresboden
unter Point Nemo als den „biologisch inaktivsten der gesamten Weltmeere“
bezeichnet. Das gefällt mir.
Und verrückterweise ist ja die
Luftschicht um die Erde nur irgendwas wie 15 km dünn, dünn wie die Haut
eines Apfels um diesen Apfel. Der pralle Weltraum herrscht dann, z.B. in
416 Kilometern Höhe Entfernung von Point Nemo. Da kreisen dann jene
Weltraumstationen, die man, wenn sie nicht mehr gebraucht werden, da hin
wassern lässt, wo es eigentlich niemanden hintreibt. Denn das nächste Land
liegt von Point Nemo 2700 km entfernt: Die Menschen in der Weltraumstation
sind ihm oft näher als irgend ein Mensch auf der Erde.
Und schon gleich wieder drängeln sich
die Namens-Kopierer: In Neuss, Deutschland, in Columbia, USA, wie auch
irgendwo in der Schweiz, und dann auch gleich noch in Tirol nennt sich je
eine Band seit 2017, 2018, nochmal 2018 und 2020 wie? Point Nemo. Jungs,
streitet euch.
Streitet euch um diesen faszinierenden,
sinnlosen, kaum zu erreichenden Erdpunkt. Und wenn er erreicht ist, ist es
ein Wasserbereich, und der Mensch hat nichts weiter vor sich, neben sich,
unter sich als eine mindestens fünfzehntägige Rückfahrt per Schiff. Ich,
Cäptn Nemo, meine dazu: Schön so. Fern so. Muss ich nicht hin. Zu wissen, dass
es "Point Nemo" gibt, reicht. |